Michel Bergmann: Mameleben
Der Autor, der Ihnen vielleicht schon u. a. durch „Die Teilacher“, seinen wunderbaren Roman über jüdisches Leben im Nachkriegsdeutschland, bekannt ist, schreibt hier im Altrer von 77 Jahren über seine Mutter, die für ihn oft eine Zumutung war, die er aber dennoch innig liebt(e).
Amüsant und ernsthaft, zwischen subjektiv und objektiv hin- und hergerissen, erzählt er von unmöglichen Situationen im Laufe seinens gemeinsamen Lebens mit seiner Mutter. Einer Mutter, die den Sohn einengt und drangsaliert, aber auch wie eine Löwin verteidigt.
Er erforscht nach ihrem Tod ihren Lebensweg. Dadurch erklärt sich einiges in ihrem Verhalten und er kann Verständnis entwickeln für Ihre anstrengende und für ihn als Sohn oft unerklärliche und verstörende Art.
In wunderbarer Sprache verfasst, liest sich das Buch wie ein Roman.
Man fühlt und lacht und leidet mit bei seiner persönlichen Aussöhnung mit seiner geliebten Mame.
Diogenes Verlag, 25 €
empfohlen von Lioba Funken